Leistungsgerechtes Unentschieden in der Lohrheide

Leistungsgerechtes Unentschieden in der Lohrheide

Nach einer temporeichen ersten Halbzeit und einer wilden Schlussphase nahm die 1. Mannschaft bei der SG Wattenscheid nach dem 1:1 einen Punkt mit ins Siegerland.

Nach dem Auftaktsieg gegen Preußen Münster vertraute Tobias Wurm auf die gleiche Elf, die in Kaan-Marienborn die ersten drei Punkte einfuhr.

Beim Regionalliga-Absteiger Wattenscheid benötigten beide Teams überhaupt keine Anlaufzeit. Intensiv war die Begegnung von Beginn an, weil beide Mannschaften bei bestem Spätsommerwetter ein hohes Tempo vorlegten und sich in den Zweikämpften ordentlich beharkten.

Optisch waren die Käner in der ersten Halbzeit überlegen, ohne jedoch zunächst gefährliche Torchancen zu verzeichnen.

Die SG verlegte sich ihrerseits vorrangig auf das Konterspiel und versuchte bei Ballgewinn zügig, die schnellen Tim Kaminski und Felix Casalino auf die Bahn zu bringen.

Gerade mit Kaminski, dem Doppeltorschützen der Vorwoche, hatte Moritz Stühn in der Anfangsphase Schwierigkeiten, biss sich aber im weiteren Verlauf in seine Aufgabe hinein.

Und auch Casalino, der stets auf der Abseitslinie lauerte, beschäftigte die in der ersten Hälfte nicht immer gut gestaffelte Innenverteidigung um Semih Yigit und Armin Pjetrovic ordentlich.

In der 16. Minute brachte der Ex-Sprockhöveler die lautstarke Anhängerschaft der Gastgeber dann auch zum Jubeln. Nach einem langen Pass von Tom Sindermann passt die Abstimmung nicht, Casalino entwischte seinen Verfolgern und blieb auch vor Julian Bibleka mit einem Flachschuss in die lange Ecke cool.

Nach einer weiteren Kopfballchance von Roman Zengin auf Flanke von Britscho holten sich die Gäste die Spielkontrolle aber zurück. Konnten David Krieger (Kopfball) und Daniel Waldrich (verunglückte Flanke) ihre Bälle noch nicht auf den gegnerischen Kasten bringen, hatten die Käner den Torjubel bei Kohsuke Tsudas Direktabnahme nach sehenswerter Vorarbeit von Kevin Krumm und Jannik Schneider schon fast auf den Lippen.

Zur zweiten Hälfte erwies sich die Umstellung der Viererkette und die Hereinnahme von Kisolo Biskup für Stühn als richtige Maßnahme, Schneider rückte in die Viererkette zurück und Yigit besetzte die Position des rechten Außenverteidigers.

Mit viel Wucht kamen die Käner aus der Kabine und belohnten sich schnell für den Aufwand. Nach einem Foul von Kaminski an Yigit trat Mats Scheld den fälligen Freistoß aus dem rechten Halbfeld. Torhüter Maurice Horn unterschätzte den immer länger werdenden Flugball und ließ ihn schließlich über die Pranken ins eigene Netz rutschen (50.).

Kaan-Marienborn hatte jetzt Oberwasser und fast wäre Biskup mit einem strammen Flachschuss das 2:1 gelungen, aber Horn tauchte hier schnell ab und rettete zur Ecke.

Mit drei frischen Kräften, darunter auch der agile Fidele Hontcheu, machte die SGW nach gut einer Stunde wieder mehr Betrieb, sodass es zunehmend ein offener Schlagabtausch wurde.

Zwei richtig dicke Möglichkeiten hatten die Käner dann noch. Waldrichs ideale flache Hereingabe verpassten in der Mitte alle Mitspieler und bei David Kriegers Schuss auf die kurze Ecke zeigte Keeper Horn eine glänzende Fußabwehr.

Es war der letzte Höhepunkt in einem bis zur Schlussminute spannenden und guten Oberliga-Spiel, das beide Teams für sich hätten entscheiden können.

Am 3. Spieltag empfängt der 1.FC Kaan-Marienborn den FC Eintracht Rheine am kommenden Sonntag um 15 Uhr zum Heimspiel. Die Anmeldung zu diesem Spiel ist offen.


SG Wattenscheid – 1.FC Kaan-Marienborn 1:1 (1:0)

Aufstellung: Bibleka, Stühn (46. Biskup), Yigit, Pjetrovic, Tomas, Waldrich, Scheld, Schneider, Krumm (73. Duda), Krieger, Tsuda (89. Böhmer)

Tore: 1:0 Felix Casalino (16.), 1:1 Mats Scheld (50.)

Schiedsrichter: Dennis Magne

Assistenten: Lars Sielemann und Burak Tabak

Zuschauer: 300