FCKM 1: Käner völlig von der Rolle
Die Bedingungen waren optimal, alles war für ein spannendes Fußball-Spiel angerichtet: Bestes Spätsommer-Wetter und ein guter Rasenplatz in der Mondpalast-Arena. Und das sollten die gut 250 Zuschauer zumindest im ersten Durchgang dann auch zu sehen bekommen.
Es war ein intensives Spiel, nach einer guten Anfangsphase verloren die Gäste dann aber von Minute zu Minute immer mehr den Faden. Letztlich musste sich der 1. FC Kaan-Marienborn dann deutlich mit 1:4 (0:0) beim DSC Wanne-Eickel geschlagen geben. „Im ersten Abschnitt sind wir gut gestartet und hatten eine hundertprozentige Chance. Dann haben wir aber immer mehr abgebaut und wir meinen dann, dass wir über alles diskutieren müssen. Da müssen wir erwachsener werden. Der Schiedsrichter hat heute zwar wirklich schlecht gepfiffen, aber er war definitiv nicht Schuld an unserer Niederlage“, erklärte Thorsten Nehrbauer nach dem Schlusspfiff.
Der DSC presste früh in der gegnerischen Hälfte und startete motiviert. Kaan-Marienborn fand nur selten richtig in die Zweikämpfe und war zumeist der zweite Sieger. Nach acht Minuten kamen die Herner dann auch das erste Mal gefährlich vor das Tor der Siegerländer. Tugrul Aydin ließ die linke Defensivreihe der Käner alt aussehen und flankte den Ball rein auf den langen Pfosten – der Kopfball war dann aber zu unpräzise.
Es dauerte allerdings nicht lange, ehe auch die Nehrbauer-Elf das erste Ausrufezeichen setzte. Jan-Peter Stein setzte sich über seine rechte Seite gut durch. Am langen Pfosten lauerte Steve Sam, doch sein Kopfball segelte knapp am linken Pfosten vorbei. Das hätte die Führung sein müssen.
Ansonsten war es in der ersten Hälfte ein Spiel auf Augenhöhe, beide Teams versuchten möglichst defensiv wenig zuzulassen und über schnelles Umschaltspiel den Weg nach vorne zu suchen. Die Herner hatten mehr Ballbesitz, aber auch sie waren im Spiel nach vorne nicht zwingend genug.
Die größte Chance hatte DSC-Stürmer Sven Jubt. Nach einer kurzen Ecke auf den ersten Pfosten stand die Nummer zehn plötzlich völlig frei vor Kaan-Keeper Dominique Nowak. Der behielt allerdings die Nerven und hielt seine Mannschaft weiter im Spiel.
Der zweite Abschnitt begann dann furios. Direkt nach Wiederanpfiff ein unnötiges Foul von Dennis Noll an Jubt, einen Meter vor dem Sechzehner. Diese Chance ließ sich Aydin (46.) dann nicht nehmen und versenkte den Freistoß trocken im linken unteren Eck. Nur wenige Minuten später dann das 2:0 für den DSC. Nach einer Käner-Ecke konterten die Hausherren blitzschnell. Der eingewechselte Alexander Nour (50.) lief allein auf Nowak zu, ließ ihn aussteigen und schob anschließend locker ins leere Tor ein. Die Breitenbachtaler waren mit ihren Gedanken wohl noch in der Kabine.
In der zweiten Hälfte bekamen die Zuschauer dann deutlich mehr Torchance zu sehen. Thorben Schmidt hatte in der 55. Spielminute mit seinem 30-Meter Schuss die erste für die Gäste. Der DSC-Schlussmann hatte sichtlich Probleme, konnte letztlich allerdings noch parieren. Im direkten Gegenzug dann wieder die Herner. Schneller Konter über rechts und wieder war es Nour der Nowak prüfte. Der Keeper konnte den Ball aber noch an den Pfosten lenken.
Die Siegener mussten nun mehr riskieren – der DSC hatte dadurch natürlich mehr Platz zu kontern. Nowak hielt aber alles, was zu halten war. Kurz vor Schluss, nach einem fragwürdigen Elfmeterpfiff, dann die endgültige Entscheidung. Wieder war es Aydin (78.) der Nowak keine Chance ließ. Kurz vor dem Abpfiff erhöhte dann der eingewechselte Tim Nikolay (86.), wieder nach einem Konter, gar auf 4:0.
„Wir haben momentan ein paar Spieler dabei, die sind einfach nicht bei der Sache. Wir müssen erwachsener werden und konzentrierter spielen. Es ist meine Aufgabe das jetzt zu verändern, damit wir schnellstmöglich wieder in die Erfolgsspur zurückkehren“, so der Käner-Trainer. Der Nehrbauer-Elf gelang dann zwar noch der Anschlusstreffer durch Michael Kügler, von Bedeutung war das Tor allerdings nicht mehr, denn die Mannschaft mit der größeren Cleverness hatte den Sieg schon längst eingetütet. (mn)
Kaan: Nowak – Gänge, Reed, Noll, Scheld – Jörgens, Schmidt (81. May) – Stein (46. Sonntag), Kügler, Sam (67. Lewejohann) – Waginzik.
Tore: 1:0 Aydin (46.), 2:0 Nour (50.), 3:0 Aydin (78., FE), 4:0 Nikolay (86.), 4:1 Kügler (90.).
Zuschauer: 250.
Schiedsrichter: Thomas Kappek (Münster).
Quelle: www.expressi.de